Übergabe der Unterschriften zum Unterschutzstellungsantrag/ Konzeptantrag

Landaus Bürger engagieren sich für den Erhalt der Festung

Übergabe der Listen aus der Unterschriftenaktion des Festungsbauvereins zur Unterschutzstellung der Festung an den Stadtrat am

08.10.2014 15:30 Uhr

an Herrn Oberbürgermeister Schlimmer und die Fraktionsvorsitzenden

im Stadtvorstandszimmer des Rathauses.

Mit ihrer Unterschrift unterstützen über 2.000 Bürger den Antrag des Festungsbauvereins Landau e.V. auf Unterschutzstellung der Festung. Sie fordern gleichzeitig Stadtspitze und Stadtrat auf, in ihren Entscheidungen das kulturelle Erbe Landaus stärker zu berücksichtigen. In Richtung Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) dokumentiert die Unterschriftenaktion zugleich das „gehobene öffentliche Interesse“ der Landauer an ihrer Festung.

Die aktuelle Zerstörung von bedeutenden Teilen der Festung am Werk 38 auf dem zukünftigen Gartenschaugelände durch die Bebauung mit Tiefgaragen ist Anlass für diesen Schritt. Die Zerstörung des Werks 38 reiht sich in die traurige Liste von Entscheidungen der Vergangenheit ein, in der auch nach der Schleifung 1871 noch weitere Teile der Festung zerstört wurden. Dabei respektiert der Festungsbauverein selbstverständlich geltendes Baurecht, kritisiert aber umso deutlicher die politischen Entscheidungen zum Werk 38.

Deshalb setzt sich der Festungsbauverein konsequent für die Erhaltung der Festung ein. Außerdem arbeitet er aktiv daran, die Festung für die Landauer und ihre Besucher erlebbar zu machen. 400 Mitglieder in 3 Jahren, Tausende von Besuchern aus der ganzen Pfalz sowie anderen Bundesländern zeugen aktuell von der Attraktivität eines einzigartigen kulturellen Erbes. Deshalb gilt es die Festung als Chance für Landau zu erkennen und nicht als Last. Der Festungsbauverein begrüßt den Stadtratsbeschluss vom 30.09.2014 zur Prüfung des Antrags und fordert alle Fraktionen auf, die Unterschutzstellung zu unterstützen! Die Übergabe seitens des Festungsbauvereins erfolgt durch die Vorstandsmitglieder  Helene Goose, Lothar Schmidt und Peter Weiler.

Grund für die Verschiebung der Unterschriftenübergabe auf einen Sondertermin

Der Vorstand des Festungsbauvereins hatte bei OB Schlimmer die Übergabe der Unterschriften im Rahmen des Stadtrats am 30.9.2014 angekündigt. Mit Verweis auf die derzeit gültige Gemeindeordnung wurde seitens des Oberbürgermeisters ein Einzeltermin am 8.10.2014 als Alternative vorgeschlagen.

Die Gemeindeordnung legt demnach fest, dass zu Themen, die als Tagesordnungspunkt behandelt werden, keine „beeinflussenden Meldungen“ seitens der Bürgerschaft erfolgen dürfen. Somit hätte sich die Übergabe der Unterschriften auf eine „stille“ Übergabe beschränkt. Ein Vortrag des Vereins und Fragen des Rates wären ausgeschlossen gewesen.

Der vereinbarte Termin (8.10.2014, 15.30 Uhr im Rathaus), bei dem die Unterschriften dem OB als Vorsitzenden des Stadtrats und den Fraktionsvorsitzenden übergeben werden sollen, findet in Beisein der Presse statt, die dann auch die Möglichkeit hat, Fragen zu stellen.

Der Verein bedauert es, dass OB Schlimmer in seiner Funktion als Vorsitzender nicht in der öffentlichen Sitzung auf diesen Termin hinwies.

Durch den Abbruch des Werks 38 seit vergangenen Donnerstag wurden zudem Fakten geschaffen, die eine Übergabe der Unterschriften im Zusammenhang mit dem Erhalt des Werks obsolet hätte erscheinen lassen. Der Antrag geht jedoch deutlich über den Erhalt des Werks 38 hinaus und ist damit nicht „nachrichtlich“ zu übergeben, sondern vorbereitend einer Entscheidung einer Unterschutzstellung. Der genaue Wortlaut ist dem Anhang zu entnehmen.

De facto ist die Festung bereits Kulturerbe:

  • Andernorts sind Vaubanfestungen Weltkulturerbe. Wieso sollten die Reste des Prototyps Landau also nicht wenigstens als Kulturdenkmal eingetragen sein?
  • Die nach bayrischem Denkmalschutzgesetz geschützten Hauptmauerstücke – von den Entfestigern Schech und Mahla explizit für den Erhalt vorgesehen, zeigen einen bereits 100 Jahre bestehenden Schutz klar auf. (den 1919 der Magistrat mit Abriss ignoriert hat)
  • Landau ist die letzte Festungsanlage in RLP, die nicht in als Denkmal in der Liste geführt wird.
  • Die meisten bekannten oberirdischen Teile der Festung sind bereits einzeln auf der Liste.
  • Die Würdigung der Festung Landau in der internationalen Fachliteratur und in Standardwerken wie „Dehio“ ist bereits gegeben. Viele französische Festungsstädte berufen sich aufs Landauer Vorbild.

Es fehlt also nur der Eintrag in die aktuellen Listen der Denkmalfachbehörde GDKE.

 gez. Lothar Schmidt für den Vorstand

 

Anlagen: Text der Unterschriftenaktion, Text des Antrags auf Unterschutzstellung

 

 

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