Auch in diesem Jahr nimmt der Festungsbauverein Landau – Les amis de Vauban e.V. am Internationalen Tag der Forts teil.
In Landau findet die Veranstaltung am 3. Juni 2018 zwischen 11:00 und 16:00 Uhr dieses Mal an der Schaustelle Lunette 41 im Savoyenpark (Ecke Schlossstraße/ Xylanderstraße) statt. Dabei geht es in erster Linie um das Mitmachen. Die Besucher können ausprobieren und vergleichen: Wie wurde vor 300 Jahren gebaut? Und wie arbeitet der Festungsbauverein heute bei der Rekonstruktion? Wie bei einer Schnitzeljagd geht es von Station zu Station:
- Welche martialischen Werkzeuge kamen und kommen bis heute bei der Bearbeitung von Steinen zum Einsatz? Die Besucher können alle Werkzeuge selber ausprobieren und so einen Einblick in die Arbeitstechniken zum Zuhauen, Scharrieren und Mauern gewinnen.
- Wie funktionierte eigentlich eine Belagerung? Mal selbst Gabbionen bauen, die als universelles Hilfsmittel bei der Belagerung und Verteidigung einer Festung benötigt wurden.
- Welche Werkzeuge wurden eingesetzt, wie wurden diese instand gehalten? Ein Schmied demonstriert dies an einer Feldschmiede.
- Welchen Sinn hat die komplizierte Form des Erdwalls? Die Besucher können gemeinsam mit dem Festungsbauverein den Erdwall der Lunette 41 konstruieren und formen.
- Arbeiten die wirklich mit dem Pinsel? Anhand einer archäologischen Schaugrabung demonstrieren die Archäologen der Landauer Firma Südwestarchäologie, worauf es bei archäologischen Grabungen ankommt.
- Wozu braucht eine Festung einen Kugelgarten? Hobbygärtner und Profis prüfen hier ihre Fähigkeiten beim Stapeln von Kanonenkugeln.
- Was bedeutet eigentlich „Fisimatenten“? Der Verein errichtet ein Zelt, in dem darüber informiert wird.
- Welche Arbeiten hat der Verein bislang vorgenommen? Besucher können selbst einmal „auf Knien“ mit einer Kelle die Pflasterung der unterirdischen Anlage vom Schlamm der Jahrhunderte befreien. Nebenbei lernt man dabei über das Leben der Mineure.
- Wo stand was? Ein großes Festungsmodell gibt einen kleinen Überblick über die Festung.
- Partnerfestung ist dieses Jahr die Schwesterfestung in Saarlouis, über die der Verein im Kellerraum des Turms einen Film vorführt.
Wer alle Stationen durchlaufen hat nimmt an der Verlosung des Vereins teil: Zu gewinnen gibt es Bücher, T-Shirts, Poster, Gutscheine für Führungen und weiteres.
Für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt: Aus einem großen Kessel über offenem Feuer servieren die Feldköche die „Soupe au bled“. Festungsbaumeister und Multitalent Vauban kreierte dieses Suppe extra zur Verpflegung der französischen Soldaten. Um Gesundheit und Moral während der Belagerungen zu erhalten, wurde diese schmackhafte Suppe wohl auch für die Festungsverteidiger in Landau zubereitet.
Zum Tag der Forts:
Der „Tag der Forts“ konzentriert seinen Blick auf einstige militärische Architektur, Militäranlagen und -bauten der Neuzeit. Ihre Entstehung, ihre Funktion, ihren etwa in Landau besonders prägenden Einfluss auf die Stadtgeographie bis hin zu Umnutzungskonzepten stehen mit Besichtigungen, Vorträgen auf dem Programm der mitmachenden Festungsstädte.
In vielen Städten gehören die ehemaligen Festungsanlagen zur Identität der Stadt und sind ein wichtiges Pfund in der touristischen Außenwirkung und Vermarktung dieser Städte. Neben Landau feiern diesen Tag viele Städte und Festungen in ganz Europa, darunter Berlin, Köln, Kehl, Mainz, Mont-Royal, Neuried, Ulm und Neu-Ulm oder in den Nachbarländern etwa Strasbourg, Küstrin und Posen (Polen) oder Utrecht(NL).
www.tag-der-forts.de
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