Arbeiter stießen bei Kanalbauarbeiten in der Südstadt auf folgende Festungsbauwerke:
1. Wie vermutet wurden bei den Kanalbauarbeiten am Mittwoch, den 27. Juli in der Friedrich-Ebert-Straße vor Haus Nr. 18 Reste des Festungswerks Nr. 37 entdeckt. Dabei handelt es sich um ein vorgelagertes Außenwerk der Vauban-Festung, das gegnerische Angriffe vom Ebenberg herunter abwehren sollte. An dieser besonders gefährdeten Stelle waren dem normalen Festungsmauerring noch zwei doppelt gestaffelte Reihen von Lunetten und Hornwerken, so genannte Cornichons (frz. Hörnchen), vorgelagert. Die gefundene Mauer gehörte zur Lunette 37, die dem 3. Ring von Festungsanlagen um die Stadt angehörte. Sie besteht von Außen nach Innen aus einem Sichtmauerwerk aus exakt behauenen roten Sandsteinquadern von ca. 40cm Dicke, dann folgt eine 1,5-2m dicke Granitschicht, die nochmals durch mehrere, ein Meter dicke Stützpfeiler verstärkt ist. Danach kommt ein Erdwerk, sodaß die gesamte Mauerstärke zwischen 15 und 25 Metern betrug. Die Mauer verläuft direkt unter dem Straßenniveau. Für die Kanalarbeiten wurde sie auf 1,5 m Breite eingerissen. Das nächste äußere Werk No. 38 (Schanzenlunette mit eigenen Reduit) wird im Bereich des Kasernengebäudes Ecke Cornichonstraße/Hartmannstraße vermutet.
2. Im Bereich der Estienne-Foch-Kaserne wurde ein Tunnel entdeckt der zum südlichsten Außenwerk, dem so genannten Cornichon führt, dass im Bereich Bürger-/Dagobertstraße im Boden liegt.
Beide Funde zeigen, dass ein Großteil der Festung entgegen der landläufigen Meinung nicht abgerissen wurde, sondern noch relativ unversehrt im Boden liegt.
Im Stadtgebiet Landau kommt es immer wieder zu Funden von Festungsresten aus der Zeit des 17. Jahrhunderts, als der französische Festungsbaumeister Vauban hier seine bis dahin stärkste Festung errichten ließ. Der Festungsbauverein Landau setzt sich für den Erhalt dieser aufgefundenen Festungsreste ein, strebt Schaugrabungen an und will das historische Erbe stärker im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger Landaus verankern.