Arbeiter stießen bei Kanalbauarbeiten in der Südstadt erneut auf unterirdische Festungsbauwerke:
Am Mittwoch, den 14. September entdeckten Bauarbeiter beim Ausschachten für Kanalarbeiten im Bereich des Lokals „15“ in der Friedrich-Ebert-Straße ein Tunnelbauwerk in ca. 5 Metern Tiefe. Wie Arbeiter berichten, bilden drei übereinanderstehenden Lagen Ziegelstein das Gewölbe. Wegen der Gefahr nachrutschenden Erdreichs, konnte der Tunnel nicht näher untersucht werden.
Der Festungsbauverein vermutet, dass dieser Fund Teil des Tunnelsystems ist, der den Hauptwall mit dem Festungswerks No. 37 verbindet und dessen Mauern bereits im Juli weiter südlich in der Friedrich-Ebert-Straße lokalisiert wurden.Das Tunnelsystem erstreckt sich unter der Südstadt bis unter den Dagoberthof, das ehemalige Cornichon No. 39 im Bereich Weißenburger-/Dagobertstraße.
Dabei handelt es sich um eine sogenannte Kommunikationsmine, die unterirdisch die verschiedenen Außenwerke der Festung verband und deren Versorgung gewährleistete.
Das nächste äußere Werk No. 38 (Schanzenlunette mit eigenen Reduit) wird im Bereich des Kasernengebäudes Ecke Cornichonstraße/Hartmannstraße vermutet.
Im Stadtgebiet Landau kommt es immer wieder zu Funden von Festungsresten aus der Zeit des 17. Jahrhunderts, als der französische Festungsbaumeister Vauban hier seine bis dahin stärkste Festung errichten ließ. Der Festungsbauverein Landau setzt sich für den Erhalt dieser aufgefundenen Festungsreste ein, strebt Schaugrabungen an und will das historische Erbe stärker im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger Landaus verankern.
Weitere Informationen unter www.festungsbauverein.de